forschung

Frühförderung von psychisch erkrankten Eltern und deren Kindern in der außerhäuslichen Kindertagesbetreuung

Das Praxisforschungsprojekt ordnet sich in die seit 2016 bestehenden Aktivitäten zur Verbesserung der Versorgungslage von Kindern psychisch erkrankter Eltern im Landkreis Regensburg ein. Seit Beginn des Projekts werden Mitarbeiterinnen von Kindertagesstätten im Landkreis durch regelmäßige Newsletter zu Fragen der Betreuung und Förderung von psychisch erkrankten Eltern und deren Kindern in Kindertagesstätten (Kindekrippe und Kindergarten) informiert, hinzu kommen interaktiv und fallbezogene Fortbildungsveranstaltungen zu diesem Themenbereich. 

Teil des Gesamtprojekts ist die aufsuchende Intervention für psychisch erkrankte Eltern und deren Kinder in deren Lebenskontexten, u.a. Familie, therapeutische Kontexte sowie der außerhäuslichen Kindertagesbetreuung (Kinderkrippe) als zusätzlichem Bestandteil einer entwicklungsorientieren Begleitung. Dadurch sollen Interaktionseffekte zwischen den Förderaktivitäten der Kindertagesstätte (Kind und Eltern), Therapie(n) (Eltern, u.U. Eltern-Baby-/Kleinkind-Therapie) sowie den familiären Rahmenbedingungen (Jugendhilfe) verbessert werden.

Ausgehend von den Forschungsergebnissen zur Bindungsentwicklung und protektiven Effekten der professionellen außerhäuslichen Kindertagesbetreuung insb. im Hinblick auf psychisch belastete oder erkrankte Eltern sowie Familien in prekären Lebenslagen soll die Beziehung zu sekundären Bezugspersonen (Kind) sowie die Bindungstoleranz und -stabilisierung (Eltern) unterstützt werden und zur Bewältigung dieser Entwicklungsaufgabe für Kind und Eltern beitragen. Dazu wird zu den bestehenden Hilfen durch eine Fachkraft ein psychisch erkranktes Eltern(teil) und deren Kind vor Beginn des Krippenbesuchs bzw. der Eingewöhnungsphase (Übergangsgestaltung) im häuslichen Umfeld aufgesucht. Daran anschließend sollen Kind und Elternteil bei der Übergangsgestaltung in der Eingewöhnungsphase auch in der Krippe sowie in weiteren Hilfskontexten durch die Fachkraft begleitet und unterstützt werden, neben den vorstehenden Aspekten sollen in regelmäßigen Abständen mit Eltern(teil) und Kind gemeinsame Interaktionen in der Krippe sowie unter Einbezug der Krippenpädagoginnen erfolgen. Weiterhin soll mit dem Elternteil erarbeitet werden, inwieweit im Zusammenhang mit der Eingewöhnungsphase auftretende Emotionen, Gedanken oder Handlungen in deren Therapien bearbeitet werden sollten. 

Durch diesen ergänzenden Ansatz erhoffen wir eine Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Psychiatrie und Psychotherapie und einen präventiven Effekt, was den Bindungsaufbau zu den sekundären Bezugspersonen sowie zur Institution Kinderkrippe anbelangt, gleichzeitig eine bessere Integration der Eltern bzw. Familien in die Elterngruppe der Kindertagesstätte und eine Möglichkeit der Anleitung bzw. Stabilisierung oder Erlernens elterlicher Kompetenzen durch die Fachkräfte der Kinderkrippe, so dass diese Entwicklungsaufgabe für Kind und Eltern bewältigt und als Ressource genutzt werden kann.

antragsteller 

Prof. Dr. Thomas Krause, Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg, Seybothstr. 2, 93053 Regensburg

Gefördert wird Teil 2 des gesamten Projektes vom 1.5.-31.12.2022 mit 3024,00 Euro für Personal­ausgaben:

Teil 1: Vorangegangener Teil war die Konzeption der Untersuchung, Recherche, Kontaktaufnahme mit Einrichtungen.

Teil 3: Auswertung der Ergebnisse, Erstellung des Projektberichts, Rückmeldungen an die Einrichtungen

forschungsprojekt

Beginn des Vorhabens:1.5.2022
Ende des Vorhabens:31.10.2022
Monate gesamt:6
Fördersumme:3.727,34 €
Ort:Regensburg
Region:Bayern